Der Arbeitsmarkt hat sich in der digitalen Welt gewandelt: Haben sich vor 20 Jahren noch eine Vielzahl von Kandidat:innen auf eine freie Stelle beworben, herrscht heute in vielen Branchen ein Mangel an Fachkräften. Auch für Praxisinhaber in der Heilmittelbranche ist es oft eine Herkules-Aufgabe, das richtige Team für die eigene Praxis zu finden. Denn gut ausgebildete Therapeut:innen sind auf dem Markt heiß begehrt.
Seitens der Bewerber:innen spielen heute vor allem auch Arbeitgeberbewertungen in einschlägigen Portalen wie kununu oder Glassdoor eine Rolle, wenn sie nach vakanten Stellen suchen. Doch trifft das auch für Heilmittelerbringer zu? Diese Frage wollen wir von Praxis-Profi im folgenden Beitrag für dich aufklären. Außerdem zeigen wir dir, wie du gute Bewertungen nutzen kannst, um deine passenden Mitarbeiter zu finden.
Die Inhalte im Überblick
- 1Wie Arbeitgeberbewertungen unsere Jobentscheidungen beeinflussen
- 2Warum Praxisinhaber auf gute Bewertungen Wert legen sollten
- 3Das 1x1 für Online-Bewertungen: So kümmerst du dich richtig um deine Bewertungen
Wie Arbeitgeberbewertungen unsere Jobentscheidungen beeinflussen
Bewertungen begegnen uns in der digitalen Welt jeden Tag – sei es auf der Suche nach einem Restaurant, einem passenden Hotel oder einer neuen Physiotherapie-Praxis. Ob wir uns für eine der Auswahlmöglichkeit entscheiden oder nicht, hängt maßgeblich mit den Bewertungen zusammen. Eine aktuelle Bitkom-Studie zeigt, dass rund jede:r Zweite vor einem Kauf oder einer Buchung Online-Bewertungen liest. Die Erfahrungen anderer Menschen beeinflussen demnach unsere Meinung, auch wenn wir bisher keinerlei eigene Erfahrungen gesammelt haben. Für den Arbeitsmarkt gilt das genauso wie für die Suche nach einem neuen Hausarzt: Bewertungsportale wie kununu werden bereits vor der Bewerbung studiert, um sich einen ersten Eindruck eines potentiell neuen Arbeitgebers zu verschaffen. Berufstätige unter 29 Jahren konsultieren besonders häufig Bewertungsportale, aber auch in höheren Altersgruppen ist die Suche nach Arbeitgeberbewertungen mittlerweile verbreitet.
Eine Umfrage von haufe.de ergab, dass ganze 84% der Leser:innen sich von den Berichten im Netz beeinflussen lassen. Jede:r Vierte verfasst sogar eigenständig Bewertungen über ihre oder seine bisherigen Arbeitgeber. Für Arbeitgeber bedeutet das vor allem, dass sie sich mit ihren Bewertungen und der daraus resultierenden Außenwirkung aktiv auseinandersetzen müssen. Tun sie das nicht, riskieren sie, dass negative Bewertungen das eigene Image dauerhaft schädigen – und gute Bewerber:innen sich lieber bei der Konkurrenz vorstellen.
Warum Praxisinhaber gute Bewertungen nutzen sollten
Gerade die Heilmittelbranche ist stark vom Fachkräftemangel betroffen. Hier dauert es rund ein halbes Jahr, bis eine freie Stelle neu besetzt werden kann. Gründe dafür sind vor allem nicht zeitgemäße Bewerbungsverfahren, wenig Präsenz im Internet und fehlende Erfahrung mit der modernen Mitarbeitergewinnung. Dabei gibt es verschiedene Wege für Heilmittelerbringer, um gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu finden.
Schluss mit klassischen Stellenausschreibungen
Die klassisch gedruckte oder digitale Stellenausschreibung ist lange überholt. In den Personalabteilungen großer Unternehmen ist das bereits angekommen, für Praxisinhaber in vielen Fällen allerdings noch Neuland. Was bei Bewerber:innen heute gut ankommt, sind persönlichere Verfahren, wie z.B. die Stellenausschreibung als Video. Auch zeitsparende Online-Bewerbungsverfahren, die ohne großen bürokratischen Aufwand auskommen, punkten bei Interessenten einer Stelle.
Bewerbungen online ermöglichen
Die wenigsten Arbeitgeber fordern heute noch gedruckte Bewerbungsunterlagen ein. Deutlich einfacher und nachhaltiger sind digitale Bewerbungsverfahren, bei denen die Bewerber:innen ihre Unterlagen als .pdf-Dateien hochladen können.
Digital präsent sein
Um junge neue Mitarbeiter:innen zu erreichen, ist der Weg ins Internet alternativlos. Denn die Jobsuche findet mittlerweile ausschließlich über Jobbörsen wie Stepstone oder Indeed statt. Im Heilmittelbereich können Praxisinhaber auch einschlägige Facebookgruppen zum Recruiting nutzen.
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Bewertungen machen den Unterschied
Die moderne Arbeitswelt hat das Machtgefälle zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmer:innen weitestgehend aufgelöst. Waren früher die Unternehmen noch in der Lage, sich eine:n passende:n Kandidat:in aus einem Pool von Bewerber:innen auszusuchen, haben heute hochqualifizierte Fachkräfte das Steuer in der Hand und entscheiden, ob sie sich auf eine Stelle bewerben oder nicht. Arbeitgeber bringt das in die Lage, sich aktiv um Interessenten bemühen zu müssen. Aus diesem Grund sind eine positive Außenwirkung und ein professioneller Internetauftritt mittlerweile unverzichtbar, um gute Bewerber:innen zu akquirieren.
Dazu zählen auch gute Bewertungen auf Arbeitgeberportalen und Google My Business. Wie stark sich Bewerber:innen von den Bewertungen auf kununu und Co. beeinflussen lassen, hängt von zwei Faktoren ab: Einerseits wird die Anzahl der Bewertungen betrachtet. Wenige oder gar keine Bewertungen wirken negativ, viele Bewertungen machen auf den ersten Blick einen besseren Eindruck. Auf der anderen Seite werden die Bewertungen natürlich auch inhaltlich betrachtet und in die Entscheidungsfindung einbezogen. Gibt es also viele gute Bewertungen hinterlässt das einen positiven Eindruck. Dem gegenüber stehen wenige negative Bewertungen, die zumeist eine negative Wirkung haben.
Geheimtipp für Heilmittelerbringer
In großen Konzernen und mittelständischen Unternehmen ist das Bewertungsmanagement zum festen Bestandteil des Personalwesens geworden. Im Heilmittelbereich zeigt sich hingegen ein anderes Bild: Obwohl hier der Fachkräftemangel so groß ist wie in kaum einer anderen Branche, nutzen nur wenige Praxisinhaber Bewertungsportale wie Google My Business, um das Image ihrer Praxis aufzuwerten. Dabei liegen die Vorteile klar auf der Hand:
Je sichtbarer eine Praxis online ist, desto mehr Bewerbungen werden letztlich auf eine freie Stelle kommen. Noch wichtiger: Je besser das Image eines Arbeitgebers ist, desto mehr qualifizierte und motivierte Bewerber:innen werden sich auf eine freie Stelle bewerben. Denn besonders gut ausgebildete Fachkräfte legen Wert darauf, einen Arbeitgeber zu finden, der sie auf ihrem Karriereweg unterstützt und ihnen den Raum gibt, sich beruflich weiterzuentwickeln. Im Heilmittelbereich bedeutet das, dass eine digital-präsente und gut bewertete Praxis nicht nur mehr Bewerber:innen anziehen, sondern zudem auch mehr hochqualifizierte Fachkräfte überzeugen kann.
Das 1x1 für Online-Bewertungen: So kümmerst du dich richtig darum
Wenn du auf der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen bist und mit guten Bewertungen dein Image als Top-Arbeitgeber präsentieren möchtest, gibt es einige Tipps, die dir auf diesem Weg weiterhelfen.
Ehemalige um Bewertung bitten
Im Gegensatz zu Hotel- oder Restaurantbewertungen hinterlassen deutlich weniger Menschen für ihren ehemaligen Arbeitgeber eine Bewertung. Dabei ist die Anzahl der Bewertungen ein wichtiges Kriterium, das von Leser:innen für eine Entscheidung betrachtet wird. Um mehr positive Bewertungen zu erhalten ist es deshalb sinnvoll, ehemalige Mitarbeiter:innen aktiv um eine Bewertungen zu bitten. Natürlich gilt dies nur dann, wenn beide Parteien im Guten auseinander gegangen sind.
Auf negatives Feedback höflich reagieren
Sich vor schlechten Bewertungen zu schützen ist unmöglich. Denn jeder Mensch hat ein Recht darauf, seine subjektive Meinung öffentlich zu machen. Wichtig ist hier vor allem der richtige Umgang mit negativen Kommentaren. Eine sachliche und höfliche Antwort auf Beschwerden bleibt anderen Leser:innen meist positiv im Gedächtnis und spricht für einen wertschätzenden Umgang mit (ehemaligen) Mitarbeiter:innen.
Schlechte Bewertungen intern überprüfen
Werden in negativen Kommentaren einzelne Mitarbeiter:innen benannt oder bestimmte Prozesse kritisiert, sollten diese Punkte intern überprüft und so rechtzeitig aus der Welt geschafft werden. Denn obwohl eine negative Bewertung natürlich eine subjektive Ansicht widerspiegelt, kann das Feedback auf Sachebene helfen, um die eigene Servicequalität zu prüfen und zu verbessern.
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